Gesang

Mein sängerischer Weg

 

Mein stimmlicher Weg war auf jeden Fall kein einfacher und er ist auf jeden Fall noch nicht zu Ende. Mit einer Botschaft im Kopf, dass ich nicht singen kann bin ich aufgewachsen, während mein Bruder im Kinderchor war und Gitarre lernte, wurde ich mit Blockflötenunterricht bedacht. Als ich dann mit 16 Jahren das erste Mal in einem Chor aufgeschlagen bin, weil meine Sehnsucht nach Singen einfach so groß wurde, hat mein Leben eine ganz plötzliche Wendung genommen. Der Chorleiter war der Leiter der Bayerischen Singakademie und Professor für Chorleitung an der Münchner Musikhochschule. Und durch das Vorsingen bei ihm kam es dazu, dass ich gefördert wurde, mit 17 in den Bayerischen Landesjugendchor und später in die Bayerische Singakademie aufgenommen wurde, Gesangsunterricht erhielt und auf die Aufnahmeprüfung in der Musikhochschule vorbereitet wurde.

 

Im Musikstudium hatte ich noch immer die Angst des kleinen Mädchens, dass ich vielleicht nicht gut genug bin. Obwohl ich in das Stipendienprogramm Live Music Now aufgenommen wurde, in den Chor der Münchner Philharmoniker und Konzerte sang… Die klassische Gesangslaufbahn zur Opernsängerin ist ein hartes Pflaster, gerade an der Münchner Musikhochschule, bei der man ein wirklich dickes Fell und ein extrem starkes künstlerisches Selbstbewusstsein braucht, um zu überleben und zu glänzen.

Vielleicht hat meine Seele einfach nicht in diese klassische Musikwelt gepasst, sie wollte mehr spielen, mehr improvisieren, mehr Leichtigkeit, mehr Fehlerverzeihlichkeit, mehr Gemeinschaft und einen tieferen Sinn finden.

 

Und so kam es, dass mein künstlerischer Weg mich zur spirituellen Musik geführt hat, zum Mantrasingen, zum Yoga und zur Meditation. Singen als Heilung macht für mich so viel mehr Sinn als Singen als Leistung zu betrachten.

 

Und dennoch habe ich sehr sehr viel gelernt durch den professionellen Weg, den ich gegangen bin, das Studium, die Meisterkurse, die ich besucht habe, die Lehrer, bei denen ich Unterricht genommen habe. Und dieses Wissen gebe ich gerne an dich weiter, um dich auf deinem stimmlichen Weg zu begleiten, dem „kleinen Mädchen/Jungen“ in dir zu zeigen, wie einfach Singen geht, wie schön du singen kannst und wie wichtig es ist, an dich zu glauben!

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Studio for Voice, Body & Mind

Gesangspädagogik in der Musikhochschule

In der Musikhochschule gibt es doch wirklich Lehrer, die dir mit Sätzen kommen wie „Bei uns ist das so wie bei einer Schlange, wenn du den Mund vorne zumachst, geht es hinten im Hals auf.“ oder „Du musst mehr Knödel essen, wenn du dir mehr stimmliches Volumen wünschst.“

Ja… das hätte ich auch ohne Abitur nicht glauben können, aber da es sich ja um ein Studium handelt, hätte ich mir mehr wissenschaftliche Fundiertheit gewünscht, – um von den körperlichen Übergriffen (Lehrerin schlägt mir auf den Rücken, ich sage „au“, sie sagt „das muss wehtun“) einmal ganz abzusehen.

Und so kam es, dass ich mich auf die Suche gemacht habe, nach Gesangsunterricht, der weniger Sätze enthielt in dem Stil „Du musst aus deinem dritten Auge singen“, sondern vielmehr für mich anatomisch sinnvolle Informationen enthielt.

So bin ich auf die funktionale Gesangspädagogik gestoßen.

Funktionale Gesangspädagogik

Die funktionale Gesangspädagogik ist darum bemüht, die physiologischen Abläufe des Singens zu verstehen und den Stimmklang durch die Verbesserung dieser Abläufe auf natürliche Art zu entwickeln.

Die anatomische und physiologische Ausrichtung der funktionalen Gesangsschule nimmt im Besonderen die Vorgängen im Kehlkopf, bei der Atmung und in den Resonanzräumen ins Visier. Der Unterricht konzentriert sich darauf, diese Funktionen ohne Zwang oder Kraftaufwand zu optimieren.

Die Methode setzt stark auf das Wahrnehmungsvermögen des Sängers. Durch gezielte Übungen lernen Sänger, ihren Körper und ihre Stimme besser wahrzunehmen und somit bewusst einzusetzen. Dies steigert die Stimmkontrolle und Ausdrucksfähigkeit.

Die funktionale Gesangspädagogik nutzt dynamische Körperübungen, um das Gleichgewicht zwischen Stimmklang und Körperfunktion zu fördern. Diese Übungen sind darauf ausgerichtet, die Flexibilität, die Atmung und die Resonanz der Stimme schrittweise zu verbessern, ohne auf erzwungene Techniken zurückzugreifen.

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